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Freitag, Dezember 15, 2006

Apocalypto (2006)

Komme gerade aus dem Kino. Film hat relativen Spaß gemacht. Viel Gewalt, ja, aber geht okay. Männerfilm. Tempo hoch. Story altbekannt und vorhersehbar, aber wie gesagt: schnell, schnell. Musik (Beatz) treibend. Darsteller okay. Opferungsszene alptraumhaft. Auf jeden Fall ankuckbar (mit k). Politische Vision, Zivilisationskritik, Prophezeiung gar? Man kann ja prinzipiell alles in alles hineindeuten. Aber es ist einfacher als es scheint: der gute Mel steht schlichtweg auf dieses Familienvater-rettet-oder-wenigstens-rächt-er-seine-Famile-Ding (Braveheart, Patriot, Mambo Apocalypso). Knallharte Action. Wer USA-Kritik sehen will, soll Michael Moore-Filme anschauen oder Rolf Winter lesen. Wir anderen lassen uns durch den Jungel dschagen.
Das Ende am Strand ist eins-zu-eins vom Herrn der Fliegen übernommen (oder freundlicher gesagt: zitiert): die Verfolger haben den verfolgten fast, der bricht am Strand zusammen, aber wider Erwarten schlagen sie ihn nicht tot, sondern alle drei kucken (mit k) ganz beeindruckt aufs Meer hinaus. Und dort kommt jemand mit Schiffen: beim Herrn der Fliegen waren’s die erwachsenen Soldaten, bei Apocalyptica ist es die liebe Christenheit. Allerdings haben die Soldaten beim Herrn der Fliegen etwas erlösendes, während die christlichen Schiffe nur neues, noch schlimmeres Unheil ankündigen (Stichwort: "Bevor ich mich mit Christen abgebe, gehe ich lieber in den Dschungel zurück").

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